Fossile Energie
Was ist fossile Energie?
Zu den fossilen Energien zählen alle Energiequellen, die aus endlichen Ressourcen stammen. Fossile Energieträger haben sich aus abgestorbener (pflanzlicher und tierischer) Biomasse entwickelt, die im Laufe von Jahrmillionen durch erhöhten Druck und Temperatur unter Sauerstoffabschluss zu den heutigen Stoffen umgewandelt wurde. Fossile Energieträger sind vor allem Kohle, Erdgas und Erdöl.
Zu unterscheiden sind bei den fossilen Energieträgern fossil biogene sowie fossil mineralische Energieträger. Fossil biogene Energieträger sind im Wesentlichen die Energieträger Kohle (z.B. Braunkohle, Steinkohle) und flüssige bzw. gasförmige Kohlenwasserstoffe (u.a. Erdöl, Erdgas). Im Gegensatz zu den regenerativen Energieträgern – das sind Bioenergie, Windenergie, Wasserkraft, Sonnenenergie und Erdwärme (Geothermie) – sind die fossil biogenen Energieträger nicht erneuerbar. Fossil mineralische Energieträger sind Stoffe, aus denen durch Kernspaltung oder -verschmelzung Kernenergie gewonnen werden kann.
Da bei der Verbrennung die Energie direkt freigesetzt wird, zählen die fossilen biogenen Energieträger zu den Primärenergieträgern. Aus ihnen können direkt oder durch einen oder mehrere Umwandlungsschritte Sekundärenergieträger und daraus Nutzenergie generiert werden. Ein Beispiel für Sekundärenergieträger wäre die Verarbeitung von Rohöl in der Raffinerie zu verschiedenen Mineralölprodukten wie Benzin und Diesel, die dann an der Tankstelle als Kraftstoff in Fahrzeugen zum Einsatz kommen.
Die technische Erschließung von fossilen Brennstoffen im 18. und 19. Jahrhundert und deren Nutzung schufen historisch die Basis für die industrielle Revolution. Den Beginn dieses Prozesses bildete die mit Kohle betriebene Dampfmaschine. Die Erfindung des Verbrennungsmotors sowie die aufkeimende Petrochemie führten dazu, dass Kohle zunehmend durch Erdöl ersetzt wurde. Dieser fossile Brennstoff ist noch immer der wichtigste und zugleich Ausgangsmaterial für die meisten chemischen Produkte. Derzeit sind fossil biogene und fossil mineralische Primärenergie die tragenden Säulen des Energieversorgungssystems.
Die auf der Erde vorhandenen Vorräte an fossilen Energieträgern, die nachweislich sicher verfügbar und mit heutiger Technik wirtschaftlich gewinnbar sind, werden Energiereserven genannt. Hingegen handelt es sich bei dem Begriff "Energieressource" um nachgewiesene und vermutete Vorräte von Energieträgern, die derzeit aus technischen und/oder wirtschaftlichen Gründen noch nicht erschlossen werden können.
Aufgrund der vielfältigen Anwendungen und des weltweit steigenden Energiebedarfs werden die fossilen Energiereserven kontinuierlich dezimiert. Durch den vermehrten Einsatz von erneuerbaren Energien wird versucht, die fossilen Energieträger zumindest partiell zu ersetzen und die Abhängigkeit von fossilen Energien zu reduzieren. Ebenso tragen ein Verzicht auf entbehrliche Nutzungsarten und eine Erhöhung der Energieeffizienz zur Reduzierung des Energiebedarfs bei.
Der vermehrte Einsatz von erneuerbaren Energien wird nicht nur im Hinblick auf die Endlichkeit fossiler Energieträger, sondern auch im Hinblick auf die Umweltbelastungen, die mit der Verwendung einhergehen, forciert. Bei der Verbrennung fossiler Energie wird Kohlendioxid (CO2) freigesetzt, das in die Atmosphäre entlassen wird. Der permanente Anstieg des CO2-Gehalts wird als eine grundlegende Ursache der zunehmenden Klimaveränderungen gesehen. Auch Gewinnung, Transport sowie Lagerung und Umschlag fossiler Energieträger sind mit Risiken verbunden, weshalb der Bereich HSSE (Gesundheit, Arbeitsschutz, Sicherheit & Umweltschutz) eine große Rolle in Energieunternehmen spielt.